Sonntag, 12. April 2015

Das kleine 1x1 der Kükenaufzucht

Wichtige Aspekte für gesunde frohwüchsige Küken
Jeder der Kunstbrut betreibt oder Küken aufzieht, sollte mit den grundlegenden Bedürfnissen von Küken vertraut sein. Hier gilt es noch einiges mehr zu beachten als bei einer Aufzucht mit einer Glucke. Einige wichtige Aspekte sollen kurz genannt werden. Besonders in den ersten Wochen der Aufzucht sollte man den Küken besondere Aufmerksamkeit schenken. Man wird dann mit gesunden, frohwüchsigen Jungtieren belohnt.

Vorbereitung und Hygiene
Bereits vor dem erwarteten Schlupftermin sollte eine saubere Aufzuchtbox, eine geeignete Wärmequelle sowie für Küken geeignetes Futter und Tränke vorbereitet werden. Ein desinfizieren der Aufzuchtbox vor Ankunft der Küken ist hierbei sehr zu empfehlen. Einstreu wie Sand oder Hobelspäne sollte in den ersten Tagen unbedingt vermieden werden, da es sonst von den Küken aufgenommen wird und fatale Folgen haben kann. Wesentlich geeigneter sind Zeitung, Papierküchentuch, alte Laken oder ähnliches. Nach einigen Tagen, wenn die Küken gelernt haben, was tatsächlich Futter ist, sind auch andere Arten von Einstreu unproblematisch. Regelmäßiges Säubern der Aufzuchtumgebung sowie der Futter- und Tränkebehältnisse sollte selbstverständlich sein.


Küken brauchen Licht und Wärme
Die richtige Wärme ist äußerst wichtig für eine gute Entwicklung von Küken und oft die größte Fehlerquelle bei unerfahrenen Züchtern und Hühnerhaltern. Wer meint er würde Küken „abhärten und robuster machen“ wenn er seine Küken mit weniger Wärme aufzieht, der ist völlig im Irrtum. Zuviel oder zu wenig Wärme kann struppfiedrige, schlecht wachsende Küken oder sogar eine erhöhte Sterblichkeit zur Folge haben. Ein deutlicher Hinweis auf falsche Temperatur sind schreiende Küken. Stellt man dies fest, sollte die Temperatur unbedingt umgehend überprüft werden! Zugluft sollten die Küken ebenso keinesfalls ausgesetzt werden. Das kann zu kränklichen Tieren bis hin zu hohen Verlusten bei der Aufzucht führen. Zufriedene Küken lassen ein wohliges gurren hören oder liegen entspannt unter der Wärmequelle.

Zu empfehlen sind folgende Richttemperaturen:
30-32°C während der ersten Lebenswoche
30-28°C während der zweiten Lebenswoche
26°C während der dritten Lebenswoche
25°C während der vierten Lebenswoche
dann bis zur Befiederung 23°C

 
Fütterung und Tränke
Als Grundfutter für Küken ist handelsübliches Kükenstarterfutter zu empfehlen. Es enthält alle Stoffe die ein heranwachsendes Küken benötigt. Wer seinen Küken einen besonders guten Start ermöglichen möchte, kann dazu Haferflocken mit zerkleinertem gekochten Ei füttern (Bitte nur Eier der eigenen Tiere nutzen).

Die Futteraufnahme ist ganz am Anfang noch nicht so groß. Deshalb ist besonders dann auf hochwertiges, gehaltvolles Futter zu achten.Geraspelte Möhren u.ä., die für Küken auch hervorragend geeignet sind, sollten daher besser erst ab der 2. Lebenswoche zugefüttert werden.

Sehr positiv wirkt es sich aus, wenn man Küken in den ersten zwei Wochen Kamillentee oder Fenchel-Kümmel-Anistee anstatt Wasser anbietet. Die Umstellung der Nahrung nach dem Schlupf und die Verdauung werden positiv beeinflusst und Durchfall und verklebten Hintern beim Küken vorgebeugt.

Abwechslungsreiches Aufzuchtsumfeld
Platz und sinnvolle Beschäftigung sollte auch nicht unterschätzt werden. Zu enge Unterbringung erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit für Krankheiten, auch können Unarten wie Federpicken entstehen. Eine Beschäftigung der Küken über Futter oder einen abwechslungsreich gestalteten Auslauf ist daher sehr zu empfehlen. 





Einige Tipps am Beispiel von sehr aktiven La Flècheküken kann man bei Interesse unter http://lafleche-wiesenteufel.blogspot.de/ einsehen.