In den Wintermonaten und einem Zuchtbeginn früh im Jahr ist unter anderem besonders auch auf eine ausreichende Vitaminversorgung des Geflügels zu achten. Durch die Vegetationsarmut in dieser Zeit ist eine Abdeckung über Grünfutter meist nicht möglich.
Gekeimtes Getreide ist hier eine wertvolle Futterergänzung, die überlegt eingesetzt, Zucht, Gesundheit und Wohlbefinden unseres Geflügels fördert, Legeleistungen verbessert und die Embryonalentwicklung sowie Aufzucht positiv beeinflusst.
Beim Keimvorgang von Getreide findet eine wahre Explosion wichtiger Inhaltsstoffe statt. Der Gehalt an wichtigen Vitaminen erhöht sich um ein Vielfaches. Zu nennen sind hier insbesondere Vitamin E, der Carotingehalt als Vitamin-A-Vorstufe sowie die Vitamine B1, B2 und B6.
Durch die erhöhte Freisetzung des Eiweißbausteins Lysin mit dem Keimprozess werden nicht „nur“ sehr viele Vitamine bereitgestellt, der vom Huhn verwertbare Eiweißgehalt steigt zudem enorm an.
Merke: Lysin ist eine essenzielle Aminosäure, die mit der Nahrung aufgenommen werden muss. Die Verfügbarkeit dieses Eiweißbausteines bestimmt die Eiweißverarbeitung des Organismus in wesentlichem Maße.
Vorsicht!
Bei allen, sehr vielfältigen Vorteilen von Keimgetreide in der Geflügelfütterung, gibt es auch Nachteile, wenn zu viel davon gegeben wird. All zu leicht gerät man hier ein eine zu eiweißreiche Fütterung. Durch die erhöhte Eiweißverwertung, die durch das Keimgetreide möglich ist, kann auch mehr Eiweiß in den Eiern anreichert werden. Bei Bruteiern kann dies fatale Folgen haben. Bei zu viel Eiweiß im Brutei wird das vorhandene Eiweiß nicht vollständig für die Entwicklung des Kükens benötigt. Das verbleibende Eiweiß bildet dann eine gallertartige Masse, die dem Küken erhebliche Probleme beim Schlupf bereitet. Das Küken kann ersticken oder während des Schlupfvorgangs durch das eintrocknende Gallert am Ei festkleben.
Also bitte unbedingt überlegt und in Maßen füttern!
So funktioniert es
Als Richtwert kann man pro erwachsenem Huhn etwa 15g füttern. |
Zum Keimen eignen sich besonders Hafer, Weizen, Gerste und Sonnenblumenkerne sowie Erbsen.
Da Keimfutter leicht verderblich ist, empfiehlt es sich, die benötigte Menge immer frisch herzustellen.
Das Keimfutter bietet als richtig eingesetzte Futterergänzung vielfältige Vorteile. Wer sich nur etwas Arbeit macht, kann davon profitieren.