Sonntag, 15. Januar 2017

Scharren, Futter suchen, wohlfühlen?

Herausforderungen der Einstallpflicht
Leider muss unser Geflügel derzeit eingestallt bleiben. Es sei mal dahingestellt ob dies sinnvoll ist, doch leider ist es eine geltende Verordnung, an die man sich halten muss.

Viele von uns Rassegeflügelzüchtern trifft das hart, da wir nicht über ausreichend große Stallanlagen verfügen, um unseren Tieren den gleichen artgerechten Lebensraum zu bieten, den sie im Freilauf gewohnt sind. Gerade auch alte Hühnerrassen sind noch nah verwandt mit der Wildform unserer Hühner und haben somit auch ein ausgeprägtes Bewegungsbedürfnis, starke genetische Anlagen für Futtersuche und einige eine niedrige Stresstoleranz wenn sie eine erhebliche Beschränkung ihres Lebensraumes erfahren.

Es gilt das bestmögliche für unsere Tiere zu ermöglichen. Rückzugspunkte sind bei dem beschränktem Auslauf wichtig, um Dauerstress für die Tiere zu vermeiden. Hier zu sehen Italienerhenne Helene, die sich auf der "Schaukel" einen Rückzugsort gesichert hat.












Aktionsbündnis Vogelfrei
An dieser Stelle möchte ich euch noch auf das „Aktionsbündnis Vogelfrei“ aufmerksam machen, das aktiv informiert und sich stark macht gegen die Stallpflicht als „flächendeckende Maßnahme“ sowie gegen Keulungen gesunder Tiere oder einfach auf Verdacht. Das Aktionsbündnis hat sich zum Ziel gesetzt Vorschläge zu machen, wie man anders verfahren könnte und sie streben langfristig die Überarbeitung der bestehenden Geflügelpestverordnung an.

Viele Informationen rund um Vogelgrippe und Engagement der Gruppe sind zu finden unter

Abwechslung schaffen bei Stallarrest
Solange die Aufstallpflicht vorgeschrieben ist und sie nicht durch gewonnene Erkenntnisse gekippt werden kann, sollten wir im Sinne unserer Tiere zumindest versuchen ihnen bestmögliche Abwechslung zu bieten, um ihnen den Stallarrest erträglicher zu machen und um Verhaltensauffälligkeiten entgegenzuwirken.

Gemüse kann gut zur Beschäftigung eingesetzt werden. Besonders beliebt ist bei Gänsen auch "Apfelschnappen" aus Wasser gefüllten Trögen.

Arbeiten für Futter ist u.a. eine gute Strategie für mehr Abwechslung und Beschäftigung. So kann man beispielsweise Löcher in einen Stamm bohren und Sämereien oder anderen Leckereien wie Haferflocken etc. hineingeben. Die Fütterung von Äpfeln, Rote Beete, Salat und natürlich von Gemüse in allen Varianten sind ebenso empfehlenswert. Dies sorgt für nötige Abwechslung und liefert zudem einen wichtigen Beitrag zur Vitaminversorgung.

Klar ist, dass diese schweren Zeiten uns einiges abverlangen an Mehrarbeit und zusätzlichem Aufwand. Noch ein letzter Tipp am Ende dieses Beitrages. Achtet darauf, dass eure Ställe nicht überfeuchten und kein Vitaminmangel aufkommt. Das macht Geflügel schnell krank, auch wenn es keine Vogelgrippe ist.

Haltet eure gefiederten Freunde gesund.